Kinder mit Tablet

„Wo kommt die Milch her?“

Coaching-Bericht von Selma Brand

In den vergangenen Monaten fand das inklusive Medienprojekt „Wo kommt die Milch her“ der Kita Lichtblick in Münster statt. 6 Kinder im Alter von 4 – 6 Jahren machten sich gemeinsam mit zwei Erzieherinnen auf die Suche nach dem Ursprung der Milch. Mit Tablets ausgestattet testeten sie am ersten Tag die verschiedenen Milchtypen, zum Beispiel Kuhmilch sowie Mandel- und Sojamilch. Sie stellten fest, dass die Milch ganz unterschiedlich schmeckt und fotografierten sich gegenseitig beim Probieren, so dass am Ende kleine Schilder entstanden. Hier konnte man deutlich erkennen, dass Felix (*Name geändert) die Reismilch gar nicht schmeckte. Als Hausaufgabe sollten die Kinder zu Hause überprüfen, welche Produkte sie im elterlichen Haushalt finden, in denen Milch verarbeitet wurde. Beim nächsten Termin war es dann soweit, mit den Tablets ausgestattet und – wie es sich für eine gute Kita gehört – natürlich auch mit Bastelutensilien wurde ein Memory zu den verschiedenen Produkten erstellt, die Milch beinhalten. Ganz vorne auf der Liste stand der Kakao, aber auch Joghurt, Vanillemilch, Käse und natürlich Schokolade durften hier nicht fehlen. Nach dem Basteln, was – dank Drucker und kreativen Kindern – schnell erledigt war, wurde eine ausgiebige Runde Memory gespielt.

Am dritten Tag überlegten die Kinder gemeinsam, woher die Milch eigentlich kommt. Hierzu zogen sie auch etwas „ältere Medien“, wie zum Beispiel Bücher, heran und informierten sich. Dann beschlossen sie, dass es das Beste sei, selbst einen Bauernhof zu besuchen, auf dem sie genau sehen konnten, wie die Milch produziert wird. Dem Ausflug zum Hof „Große-Kintrup“ im Münsterland stand nichts mehr im Wege. Begeistert von all den vielen Eindrucken, Gerüchen und neuen Informationen, denen die kleinen Forscher begegneten, vergaß der ein oder andere fast das Fotografieren. Die Aufgabe des Tages war es, den Produktionsprozess der Milch (Kuh, Stall, Melkmaschine, Molkerei, was passiert mit der Milch) zu fotografieren und bei einem nächsten Termin mit einer App als Collage zusammenzusetzen. Die Erzieherinnen begleiteten hier den Produktionsprozess der Collagen sehr eng und ließen dennoch genug Zeit, um auch freie Fotos von den süßen Kälbchen zu schießen, die natürlich in der Ausstellung am Ende des Projektes auch nicht fehlen durften.

Nach dem Bauernhofbesuch waren die Kinder zufrieden und hatten nur noch eine Frage, auf dem Bauernhof hatten sie auf einer großen Tafel gesehen, dass man aus Milch auch Joghurt machen kann: „Können wir das nicht auch bei uns in der Kita machen?“ Natürlich war das möglich; ausgestattet mit den besten Rezepten und Geheimtipps einiger Mütter machte sich das Medien-Team ans Werk, natürlich nicht, ohne jeden Arbeitsschritt mit den Tablets genau zu dokumentieren. Nachdem sie die Zutaten gemischt hatten, musste der Topf eine Nacht in einer Decke gehüllt in der Kita ruhen. Am nächsten Morgen konnten alle den selbstgemachten frischen Joghurt probieren. Das Team war begeistert und entschied, dass sie auch bei der großen Präsentation aller Fotos in der Kita-Turnhalle selbstgemachten Joghurt als „Snack“ anbieten wollen.

Gesagt, getan, als eine Woche später alle Eltern und die anderen interessierten Betreuer zum Ausstellung erschienen, gab es neben Wasser und Apfelsaft auch Joghurt zur Verköstigung der Gäste. Alexandra (5 Jahre) sagte: „Mit der Milch hat mir alles gefallen, aber am besten ist das Foto, was ich von dem Kälbchen gemacht habe.“ und Deborah (4 Jahre) ergänzt: „Ich finde es toll, dass ich jetzt selbst Joghurt kochen kann. Das schmeckt wirklich super-lecker.“ Auch für die Pädagoginnen war das Projekt ein voller Erfolg; Claudia Eilers, Erzieherin der Kita betont: „Durch das Fotografieren mit dem Tablet haben die Kinder gelernt das Wesentliche von dem Unwesentlichen zu unterscheiden und für die Besucher der Ausstellung eine spannende Bildersammlung zusammenzustellen. Genug Zeit für Spaß und Spiel sollte man aber dennoch einplanen, denn die Kinder sollen Freude an den Angeboten haben und sich zwischendurch auch mit unterschiedlichen Dingen befassen können.“