Von Annette Pola.
Jedes Jahr gibt es an der Schule am Marsbruch einen Medientag, welcher in Zusammenarbeit mit Studierenden der Sonderpädagogischen Förderung, Förderschwerpunkt Körperlich-motorische Entwicklung der TU Dortmund stattfindet. Im Rahmen der Kooperation werden beim jährlichen Medientag im gegenseitigen Austausch an Stationen Medien ausprobiert und Medienprodukte erstellt und im gemeinsamen Handeln Medienwissen ausgetauscht. Schülerinnen und Schüler stellen als Medienexperten Beispiele aktiver Medienarbeit, assistive Technologien, Lernprogramme und Apps den anderen Kindern und Jugendlichen, Lehrkräften, Therapie und Schulhelfer:innen sowie Studierenden vor. Studierende bringen ihr Medienwissen mit und können erste Erfahrungen innerhalb der Schule sammeln.
Der Medientag 2019 an der Schule am Marsbruch hatte das Schwerpunktthema Gaming. Es wurde programmiert, virtuelle 3D-Welten gestaltet und eigene Jump-and-run-Spiele erstellt. Studierende zeigten u.a. die App Draw Your Game. Dazu gab es eine Station mit 4 Tablets (iPads), vielen bunten Stiften, Papier und bunte, ausgeschnittene Objekte zum Legen. Die App Draw Your Game ist kostenlos und für iOS und Android verfügbar.
Die Kinder und Jugendlichen erfuhren einen kreativen Zugang zu Computerspielen. Dabei konnten sie nicht nur selbst spielen und einige Levels erreichen, sondern auch erfahren, wie Spiele erstellt werden können.
An der Station wurde zunächst das Spiel erklärt, indem die Kinder und Jugendlichen selbst die frei verfügbaren Levels in der App spielen konnten. Dabei lernten sie die verschiedenen Spielfunktionen kennen. Im zweiten Schritt durften eigene Levels erstellt werden, indem sie gemalt, ausgeschnitten oder gelegt wurden. Mit der App wird das Bild abfotografiert bis die App das Bild als Level erkennt. Danach wird die Spielfigur positioniert und es kann gespielt werden. Nach dem Medientag war die Rückmeldung der teilnehmenden Klassen sehr positiv und alle wollten noch einmal mit der App Draw Your Game arbeiten und spielen.
Sechs Jugendliche mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen der Abschlussstufe überlegten dazu, wie das Spiel für alle leichter zugänglich gemacht werden kann. Sie stellten fest, dass nicht jeder aus motorischen Gründen sein eigenes Level am Tablet oder auf einem Blatt Papier malen kann. Einige können aber auch die Farben nicht gut wahrnehmen oder Objekte selbst ausschneiden, die das Legen von einem eigenen Level ermöglicht. Einige benötigen wiederholte Erklärungen, wie es gespielt wird.
So entstand ein Projekt zur differenzierten, möglichst barrierefreien Nutzung der App mit Hilfe von unterschiedlichen Materialien, individuellen Zugängen und Erklärvideos.