Man muss nicht immer neue Tools ausgraben – wichtiger in der inklusiven medienpädagogischen Praxis sind oft frische Ideen, was man mit den bewährten umsetzen kann. Die App Book Creator ist praktisch für die Gestaltung von Medienprodukten in Jugend-Projekten. Die E-Book-App bietet dabei viele Vorteile:
- Einfache, barrierefreie Bedienung: In der App können Bilder, Audios, Videos, diktierter und getippter Text zu multimedialen E-Books kombiniert werden, was viele Anschlussmöglichkeiten für inklusive Gruppen bietet. Die App ist außerdem barrierefrei bedienbar. Weitere Infos dazu gibt es hier: Book Creator barrierefrei
- Begrenzte Gestaltungsmöglichkeiten: Was sich auf den ersten Blick wie ein Nachteil liest, ist ein großer Vorteil. Book Creator bietet für eine Medienproduktions-App nur relativ eingeschränkte gestalterische Möglichkeiten, dafür sehen die Kombinationsmöglichkeiten immer gut aus. Das hat den Vorteil, dass auch Personen ohne Vorkenntnisse in diesem Bereich sehr schnell zu vorzeigbaren Ergebnissen kommen und sich auf die Inhalte konzentrieren können, statt sich mit Layout-Basteleien abmühen zu müssen.
Idee 1: Formen-Challenge
Diese Idee eignet sich für kleinere Aktionen oder als Einstieg in ein längeres Projekt, um Book Creator kennenzulernen und den Umgang damit zu üben:
- Kleingruppen oder Tandems bilden: Jede Gruppe/ jedes Team erhält eine geometrische Form zugewiesen (Kreis, Quadrat, Dreieck etc.) und den Auftrag möglichst viele verschiedene Versionen dieser jeweiligen Form in der Umgebung zu finden, zu fotografieren und daraus in Book Creator ein Formen-Buch zu gestalten.
- Die Idee lässt sich natürlich in vielen Varianten durchspielen, z. B. als Outdoor-Buchstaben-Rallye: Hier geht es darum, die Formen der Buchstaben des eigenen Namens in der Umgebung, Natur etc. zu finden, schöne E-Book-Seiten damit zu gestalten und gleichzeitig den Blick für die eigene Umgebung zu schärfen und gleichzeitig die Möglichkeiten der Fotos-App kennenzulernen. Eine Projektbeschreibung gibt es hier: Outdoor-Buchstabenrallye mit Book Creator und ChatterPix
Idee 2: Zines-Werkstatt

Zines sind kleine selbst gestaltete Magazine, die Zeichnungen, Collagen und Comics enthalten. Im Rahmen eines Ferienprojekts war das Thema „Zines“ der Aufhänger, sich mit Themen auseinanderzusetzen, die einem wichtig sind, zu zeichnen, zu basteln, Collagen zu gestalten – und am Ende alles zusammen in Book Creator zum eigenen Zine zu bündeln. Book Creator erweist sich hiermit als schöne Möglichkeit, analoge und digitale Elemente kreativ zu bündeln.
Inspirationen und Tipps zur Ausgestaltung eines solchen Projekts:
„Zine-Kultur“ als Inspiration nutzen: Woher kommen Zines? Worum geht es?
- https://popundsub.jugendkulturen.de/zines.html
- https://popundsub.jugendkulturen.de/artikel.html
- https://blogderjugendkulturen.wordpress.com/tag/zines/
Bei den Beispielen muss man natürlich darauf achten, dass sie für die eigene Zielgruppe geeignet sind!
Analog Arbeiten:
- Collagen mit Ausschnitten aus Zeitschriften, Skizzen und Fotos legen / kleben und diese dann digitalisieren (Scannen am Kopierer oder Abfotografieren).
- Scannen / Kopieren hat oft einen schönen Effekt in Bezug Texturen und stellt Verknüpfung dazu her, wie Zines früher erstellt wurden.
Fotos bearbeiten und verfremden:
- Einfache digitale Möglichkeit: App Snapseed – enthält viele Filter (z.B. Filmsimulationen) sowie einfache Bearbeitungs- und Verfremdungsmöglichkeiten.
- Analoge Methoden nutzen: z. B. Fotos auf Folien drucken und mithilfe von Solarfotografie (Cyanotypie) belichten, um analoge Abzüge zu erhalten (eher fortgeschritten und braucht ein bisschen Zeit und Einarbeitung)

Beim Gestalten mit Book Creator:
- Weniger ist mehr!
- Hintergründe, Schriftarten und Farben sparsam einsetzen, um auch mit Book Creator „professionell“ aussehende Fotobücher zu erstellen.
Weitere Infos zu Book Creator
- Book Creator im inklusiven Einsatz
- Anleitung Book Creator
- Anleitung Book Creator online