Book Creator ist schon lange beliebt, um schöne E-Books und bunte Comics zu gestalten! Aufgrund der einfachen Bedienbarkeit, der Vorlesefunktion und der Möglichkeit, Videos, Sprachaufnahmen und Zeichnungen zu integrieren, ist es auch für den inklusiven Einsatz geeignet. Book Creator gibt es als iPad-App und als Chrome-Anwendung, die geräteunabhängig im Browser funktioniert. Um die Chrome-Anwendung ging es auch im Nimm!-Online-Workshop am 23.03.2021, den Carola Werning vom LAG-Kooperationspartner tjfbg durchführte.
„Seit Corona sind wir fortlaufend auf der Suche nach Tools, die sich zum einen für Distanzsettings eignen und die zum anderen barrierefrei für unterschiedliche Zielgruppen sind. Book Creator kennen und empfehlen wir als App schon lange für unsere Zielgruppe ‚pädagogische Fachkräfte‘ – Corona war für uns der Grund, uns noch einmal genauer die Webversion anzuschauen.“ (Carola Werning über die Hintergründe des Workshops)
Zunächst wurden die verschiedenen Barrierefreiheitsfunktionen der Webversion von Book Creator vorgestellt: Besonders hervorzuheben ist, dass das Tool vollständig tastatur- und screenreaderbedienbar ist – so können auch blinde bzw. motorisch stark eingeschränkte Menschen das Tool verwenden. Als Chrome-App sind weiterhin einige bekannte Google-Funktionen integriert, die ebenfalls die Zugänglichkeit für viele Zielruppen erhöhen, z. B. die Diktierfunktion, die automatischen Untertitel (die man auch von YouTube kennt) sowie die AutoDraw-Funktion: Man kritzelt etwas mit dem digitalen Stift und erhält auf dieser Basis z. B. eine Schnecke, einen Schmetterling, ein Motorrad usw. vorgeschlagen.
Vor dem Hintergrund, dass es sich um ein Online-Tool handelt – und die Daten damit auf fremden Servern landen – , wurden im Workshop auch etliche Fragen zum Datenschutz bzw. zum datensensiblen Umgang geklärt: Das Thema Datenschutz sollte in Distanzsettings mit den Teilnehmenden thematisiert werden – z. B. sollten diese keine Abbildungen von sich und anderen bzw. keine private Daten in ihre E-Books integrieren. Darüberhinaus bietet die App selbst einige Einstellungsmöglichkeiten, die Rechte von „Schülern“ einzuschränken, Zwar lässt sich die Webversion nicht im Firefox-Browser verwenden – jedoch im Brave-Browser, der für datensensible Internetnutzung steht.
In der zweiten Workshop-Hälfte wurde es dann praktisch. Die Teilnehmenden betraten digital in ihrer Rolle als „Schüler“ eine gemeinsame Bibliothek, die für den Workshop eingerichtet wurde und erstellten hier gemeinsam kleine E-Books, in denen sie sich vorstellten. Hier zeigte sich dann auch, dass es je nach verwendeten Gerät und Browser doch zu unterschiedlich großen und kleinen Hürden und Problemen kommen kann. Trotzdem konnten sich am Ende alle Teilnehmenden kreativ an ihren bunten Vorstellungsbüchern austoben und die grundlegenden Book-Creator-Möglichkeiten kennenlernen!
Fazit: Ein tolles Tool für inklusive Distanzsettings, das man jedoch gerade vor dem ersten Einsatz mit den Teilnehmenden in Distanzsettings einmal testen sollte, bevor man das Projekt startet, um eventuelle Frustrationen zu vermeiden. Zwar funktioniert Book Creator in verschiedenen Browsern – den vollen Funktionsumfang in Sachen Barrierefreiheit wie z. B. die Diktierfunktion sowie die automatischen Untertitel garantiert nur der Chrome