Jugendliche vor Mikrofon bei einer Aufnahme

Radio goes Ohmstraße

Ein inklusives Radioprojekt. Von Bianca Rilinger

In der dritten Sommerferienwoche vom 30.07. – 03.08.2018 fand ein inklusives Radioprojekt für Jugendliche mit und ohne Behinderungen ab 12 Jahren statt. Durchgeführt wurde das Projekt von der Inklusiven OT Ohmstraße, diesmal allerdings wegen der großen Sanierung der OT Ohmstraße in den Räumlichkeiten der OT Arche Nova, der Schwestereinrichtung der Inklusiven OT Ohmstraße.

Am Radioprojekt haben insgesamt elf Jugendliche mitgewirkt, von denen drei Teilnehmende weder erwähnt noch in den Aufnahmen zu hören sein wollten. Vier der elf Teilnehmenden waren Jugendliche mit unterschiedlichen Behinderungen, die während des Projektes über sich selbst hinausgewachsen sind. So betont Cedric: „Eigentlich mag ich meine Stimme gar nicht und wollte am Anfang auf gar keinen Fall in der Aufnahme zu hören sein. Aber den Filmtipp, den ich mir lange überlegt habe, wollte ich schon selber sagen.“

Zu Beginn des Projektes bekam die Gruppe die Möglichkeit sich vorzustellen und den anderen Jugendlichen zu erzählen, ob und wann sie Radio hören und vor allem was sie gerne hören. Außerdem sollten die Jugendlichen sammeln, was sie alles schon an Medienarbeit gemacht haben. Hierzu erstellte die Gruppe ein Plakat mit Zeichnungen zu den unterschiedlichen Medienerfahrungen. Dann überlegten wir weiter, was es denn so grundsätzlich alles im Radio zu hören gibt und die Jugendlichen recherchierten dafür in Kleingruppen im Internet und hielten die Ergebnisse auf einem Plakat fest. „Um eine gute Radiosendung produzieren zu können, müssen wir gute Geräusche haben“, stellte Svenja fest. Deshalb machten wir gemeinsam ein Geräusche-Quiz bei dem jeder Jugendliche zwei Alltagsgeräusche aufnehmen sollte, welche die Gruppe dann erraten durfte. Nach dem Geräusche-Quiz erarbeiteten die Teilnehmenden in vier Kleingruppen Dialoge, die sie dann ebenfalls mit den Easy-Speak-Mikros aufnehmen sollten. Das besondere Augenmerk lag hier auf der Stimme, den vermittelten Gefühlen sowie der Tonqualität. Die Kleingruppen bekamen nach und nach von der Gruppe jeweils ein Feedback zu ihren Aufnahmen mit Anregungen was sie noch verbessern könnten.

Im Anschluss daran ging es nun an die Planung der eigenen Radiosendung. Die Jugendlichen waren sich sofort darüber einig, was auf jeden Fall Teil ihrer Radiosendung werden soll und was wirklich „stinke langweilig“ ist. Auf jeden Fall sollte es wahnsinnig lustig werden. Hierzu erarbeiteten wir einen Ablaufplan mit den zu erstellenden Aufnahmen und wer diese übernehmen sollte. Hierzu recherchierten wir ebenfalls, was eine gute Radiosendung ausmacht und was wir beachten sollten. Dann konnten die Texte zu den Rubriken in Kleingruppen erarbeitet und aufgenommen werden. Nach jeder fertig erstellten Rubrik, wurden die Aufnahmen Probe gehört, auf dem Mac gespeichert und nummeriert. Martin, der die Aufnahmen in Hauptverantwortung zusammen schnitt war besonders froh über die Nummerierung, denn das ersparte ihm viel „Sucherei“. Zwischen der Erstellung der Radiosendung gab es immer wieder lustige Hör- und Sprachspiele. Nachdem alle Aufnahmen im Kasten waren, begaben wir uns auf die Suche nach geeigneten und freien Tönen und Sounds. Die Suche war gar nicht so einfach, da die Entscheidung – welche Sounds für die unterschiedlichen Rubriken -ziemlich lange dauerte. Umso glücklicher war die Gruppe dann, als alle Sounds gefunden und aufgenommen waren.

Nun kam Martin, unser Technikprofi, ins Spiel. Er zeigte den interessierten Jugendlichen seine Fähigkeiten mit dem Schnittprogramm Audacity und sorgte zusammen mit seinen Helfer:innen für ein tolles Produkt. Die Gruppe war von dem Ergebnis begeistert!