Computerspiel

Inklusion und Gaming

Aktionstag in der OT Ohmstraße – Von Milena Remus

In der Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung Inklusive OT Ohmstraße in Köln-Porz organisierte der Spieleratgeber NRW am 24. Juli ein offenes Spielangebot für Kinder und Jugendliche mit und ohne Handicap, bei welchem die aktuellsten Games verschiedener Heimkonsolen gemeinsam ausgetestet und beurteilt wurden. Mit einem Blick auf den Projektverlauf präsentierte das Spieleratgeber-Team nach einer herzlichen Begrüßung der ca. 30 jungen SpieletesterInnen zunächst kurz die Organisation und das pädagogische Konzept, die hinter dem Projekt stehen. Mit der sogenannten Heldenleine stellte sich jedes Kind, jeder Jugendliche und natürlich jeder Erwachsene mit einem Bildbeispiel eines Spielehelden ihrer Wahl vor und schilderte in einem Satz die persönlichen Erfahrungen mit oder Einstellungen zu digitalen Spielewelten. So wurde den jungen ProjektteilnehmerInnen nach gemeinsamer Festlegung von Regeln im Umgang miteinander zunächst nahegelegt, wie wichtig es ist, sich im Gespräch wie auch im Spiel gegenseitige Aufmerksamkeit zu schenken und einander zuzuhören. Dann stand der Spielphase nichts mehr im Weg und mit angestauter Vorfreude ging es in Kleingruppen an die Konsolen, Controller und Bildschirme.

Kindergruppe vor LaptopsIn Kooperation mit dem Betreuerteam der Inklusiven OT Ohmstraße bot der Spieleratgeber NRW den Kindern verschiedene neue und beliebte Konsolen- wie PC-Spiele zum freien Austesten an. Unter anderem wurde die Koordinationsfähigkeit der Spielegruppe im Wii U-Game Splatoon oder dem Jump&Run-Klassiker Rayman Legends für die PlayStation4 auf die Probe gestellt. Besonders großer Beliebtheit erfreuten sich der bereits zehnte Teil der Minispielparty-Reihe Mario Party 10 auf der Nintendo Wii U wie auch der PC-Hit Minecraft. Sobald die Kinder und Jugendlichen ihren Controller oder ihren Platz als aktive Spieler weitergegeben hatten – schließlich sollte sich auch nach jeder Spielrunde selbstständig abgewechselt und abgesprochen werden – konnte auf einem Spieletester-Beurteilungsbogen zu dem soeben getesteten Game in unterschiedlichen Kategorien eine persönliche Bewertung abgegeben werden.

Mädchen vor einem TabletDabei stand das durchführende Projektteam den jungen TeilnehmerInnen mit Rat und Tat unterstützend zur Seite, als es hieß, die Testspiele durch Punktevergabe, Ankreuzen und Stichworte individuell zu beurteilen. Interessant und überraschend zugleich waren unsere Ergebnisse insofern, dass alle vorgestellten Spiele erstaunlich positiv aufgenommen wurden – egal ob Cooking Mama 5: Bon Appétit! für den Nintendo 3DS, die iPad-Spieleapp Ooops! Die Arche ist weg… oder auch das Xbox-One-Rennspiel Forza Motorsport 5. Bei jedem der Games wurde angegeben, dass ein barrierefreies Spielerlebnis sicher möglich sei, wobei bei Rayman Legends oder Minecraft die teils komplizierte Steuerung von Jugendlichen mit motorischen Einschränkungen bemängelt wurde. Selbstverständlich gab es, bevor den SpieletesterInnen eine mögliche zweite Spielphase freigestellt wurde, eine ausgiebige Pause, um zu Mittag zu essen und frische Luft zu schnappen. In dieser gab es zum Abschluss ein kleines Bewegungsspiel, um den letzten schlafenden Muskel jedes einzelnen Teilnehmers und jeder einzelnen Teilnehmerin für die nächste Runde aufzuwecken. Dann hieß es: Weiter spielen, weiter testen, weiter beurteilen!

Junge vor einer KonsoleZusammengefasst war das offene Spielangebot in der Inklusiven OT Ohmstraße ein gelungenes Projekt, in welchem die Integration von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderungen im gemeinsamen Teamplay gut funktionierte. Nicht nur Gespräche und Absprachen über die Spieleerlebnisse wurden untereinander angeregt, sondern auch die Möglichkeiten geboten, durch kleine Herausforderungen und Erfolgserlebnisse im gemeinsamen Spielen motorische und soziale Kompetenzen zu fördern – und zwar ganz im Sinne der medialen Interessen unserer Nachwuchsgeneration. Hier geht’s zum etwas ausführlicheren Originalbeitrag auf der Seite des Spieleratgebers. Wir freuen uns, dass wir den Beitrag „nachdrucken“ durften. 🙂