Zwei Frauen an der Kamera Lena erklärt die Kamera

„EZNERG“

Ein inklusives Tanz- und Theaterprojekt wird filmisch dokumentiert

„EZNERG“, so der vorläufige Arbeitstitel, ist ein inklusives Tanz- und Theaterprojekt das in Kooperation mit [i:si] – Raum für Medien (Bennohaus Münster) und der Fachhochschule Münster statt findet. Von April bis Juli und September bis Dezember 2012 arbeiten, tanzen und entwickeln 20 Personen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren ein Tanz- und Theaterstück.

TänzerInnen im Spiegel

Dabei handelt es sich um 11 StudentInnen und 9 Menschen mit Behinderung. Ziel des Projekts ist die Entwicklung des Körpergefühls, das Entdecken eigener Potentiale und die Förderung der Kreativität. Das Projekt wird von zwei Medientrainerinnen und einigen Teilnehmern filmisch dokumentiert.

Jeder Mensch ist individuell und hat eigene Grenzen

Jeweils für drei Stunden in der Woche treffen sich alle Akteure in den Räumen der Fachhochschule Münster. Für die teilnehmenden Studenten ist dieses Praxis-Theorie-Projekt Bestandteil des Studiums. Sie müssen alles rund um das Projekt organisieren. Das reicht von der Reservierung der Räume über die Herstellung von Flyern bis hin zur Organisation der Abschlussvorführungen im Dezember. Die Dokumentation wird medienpädagogisch begleitet von zwei Medientrainerinnen die bei jedem Treffen anwesend sind. Ein mal im Monat werden sie von zwei weiteren Medientrainerinnen unterstützt. Das Filmmaterial wird von ihnen in Abständen von einigen Wochen gesichtet und pro Sequenz eine Rohfassung erstellt.

die Medientrainerin Beate filmt eine Tanzszene

Cora Georgi, Leiterin des Projekts erklärt: „Das Stück ist relativ abstrakt. Die Botschaft ist: Jeder Mensch ist individuell und hat seine eigenen Grenzen. Sowohl innerlich als auch äußerlich. Diese Grenzen sollen die Teilnehmer für sich kennen und respektieren lernen.“ Für all jene, die den Titel „EZNERG“ etwas irritierend finden, hier die Auflösung. Es handelt sich um das zentrale Thema „GRENZEN“ rückwärts geschrieben.

Die Besonderheit bei diesem Projekt ist, das alle Beteiligten gemeinsam am Inhalt des Stück schreiben und jederzeit ihre Ideen mit einbringen können. Am Anfang jedes Treffens arbeiten nur die Studenten mit der Leiterin eine Stunde lang zur pädagogischen und inhaltlichen Ausrichtung der direkt darauf folgenden Praxiseinheit. Dann kommen die restlichen Teilnehmer dazu und beginnen mit einer Begrüßungsrunde und dem Warm-Up.

Die Leiterin Cora tanzt mit Kotteiba einem Rollifahrer beim Warm-Up

Das Warm-Up wird von einigen Teilnehmern sehr gerne genutzt um etwas vorzuführen. Sie zeigen dann z.B. Tänze die sie schon können. Spätestens hier wird dem Betrachter deutlich, mit wie viel Engagement und Freude in dem Projekt gearbeitet wird. Im Anschluss arbeiten die Teilnehmer dann in Gruppen an ihren Szenen. Am Ende kommen wieder alle zusammen und die Gruppen informieren sich gegenseitig über den Stand ihrer Arbeit indem sie die Szenen präsentieren. Jedes Treffen endet mit einer Abschlussrunde.

Die Entwicklung des Stücks wird vom ersten Tag an filmisch dokumentiert.

 

Das geschieht über mindestens zwei Medientrainerinnen die bei jedem Treffen dabei sind. Aber auch die anderen Teilnehmer, wenn sie nicht grade in die Arbeit an den einzelnen Szenen eingebunden sind, können selber zur Kamera greifen und filmen. Dafür erhielten alle am ersten Tag eine Kameraeinführung. Mittlerweile ist sie selbstverständlich im Projekt integriert und die anfängliche Scheu vor der Kamera längst überwunden.

Interessierte können sich ab Juli durch den Blog www.jeder-ist-ein-tänzer.de über die Entwicklung des Projektes informieren. Der Dokumentarfilm wird im nächsten Jahr fertig sein und dann in einem Kino in Münster der Öffentlichkeit vorgestellt werden.