„Auf ins Leben! Meine Medien – meine Möglichkeiten“

Seit 2010 läuft bei [i:si]-Raum für Medien das dreijährige Projekt „Auf ins Leben! Meine Medien – meine Möglichkeiten“. Dabei handelt es sich um ein Kooperationsprojekt mit Förder- und Hauptschulen in und um Münster. Ziel des Projekts ist es, Jugendlichen Hilfestellung beim Übergang in das eigenständige Leben sowie bei der Praktikums-, Ausbildungs- und Arbeitssuche zu geben. Durch aktive Medienarbeit werden die SchülerInnen auf Bewerbungsgespräche, die Berufssuche und das Berufsleben vorbereitet. Das geschieht in der Regel im Rahmen einer Projektwoche an der Schule. Die Schwerpunkte der Woche variieren, je nach Schule und Bedarfslage der SchülerInnen.

Projektwoche an der Regenbogenschule in Münster

Vom 7.11. bis zum 11.11.2011 hatten zwölf SchülerInnen im Alter von 16 – 17 Jahren die Möglichkeit sich filmisch mit ihrer Zukunft auseinander zu setzen. Durch diese Woche sollte die berufliche Inklusion  der SchülerInnen anhand der Medienarbeit gefördert werden. Neben der Erlangung von Medienkompetenz durch das Erlernen des Umgangs mit Kamera und Technik, wurden auch Ziele wie die Steigerung des Selbstwertgefühls und der Selbstpräsentation verfolgt. Auch das Trainieren sozialer Schlüsselkompetenzen wie z.B. das gemeinsame und strukturierte Arbeiten, war ein grundlegendes Ziel der Woche.

Eine Schülerin interviewt einen Gärtner vor dessen LadenBei jedem Projekt fangen wir am ersten Tag mit einer ausführlichen Kameraeinführung an. Den SchülerInnen wird die Kamera mit all ihren Funktionen genau erklärt. Sie wird von Hand zu Hand gereicht und alle haben die Möglichkeit etwas zu filmen und zu zoomen. Dann wird der richtige Umgang mit der Tontechnik und dem Stativ demonstriert. In der Praxis hat sich gezeigt, das diese Einführung sehr wichtig ist, denn nur so können die SchülerInnen ihre anfängliche Scheu vor der Kamera und der Technik abbauen. Die hier investierte Zeit rentiert sich im Verlauf der Woche enorm, da alle die Technik schnell auf- und abbauen können und zusätzlich immer sicherer im Kameraumgang werden. Direkt nach der Einführung filmen sich die SchülerInnen, unter Anleitung der Medientrainer, gegenseitig. In kurzen „Trailern“ stellen sie sich mit Namen, Alter und Berufswunsch vor. Als Drehort suchen sie sich ihren Lieblingsplatz an oder in der Schule aus.

In den darauf folgenden Tagen finden dann die geplanten Aktionen statt. Sie reichen von Werkstattbesuchen bis hin zu Experteninterviews. Im Vorfeld vor jedem Interview werden die Fragen von den SchülerInnen zusammen getragen. An diesem Punkt wird ihnen der Unterschied zwischen offenen und geschlossenen Fragen erklärt. Geschlossene Fragen, also jene auf die nur mit einem „Ja“ oder „Nein“ geantwortet werden kann, sollten in einem Interview vermieden werden, denn sie sind nicht sehr informativ. Die Besuche der Werkstätten oder Betriebe können von den SchülerInnen auch filmisch begleitet werden. Das so enstandene Filmmaterial wird im Anschluss an jeder Woche von den Medientrainern geschnitten.

Ein Schüler filmtDie Planung einer Projektwoche erfordert viel Zeit. Neben der Organisation von geeigneten Räumen für die Arbeitsgruppen z.B. dem Computerraum der Schule oder zusätzliche Klassenräume, müssen auch passende Interviewpartner gefunden werden. Hier ist die Terminplanung ein wichtiger Faktor. Genau für diesen Teil der Organisation empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit den für die Berufsorientierung zuständigen  Schulexperten. Ist der Ablauf einer Projektwoche geplant, wird ein Projektkonzept geschrieben in dem alle Inhalte, Ziele und organisatorische Rahmenbedingungen nebst Zuständigkeiten festgehalten sind.  Das Konzept wird dann an alle beteiligten Lehrer, Betreuer und Medientrainer verschickt.

Wie die Projektwoche im November 2011 an der Regenbogenschule in Münster genau verlief, haben die SchülerInnen in einem Blog dargestellt: Projektregenbogenschule. Im nächsten Artikel wird beschrieben, wie die SchülerInnen diesen Blog erstellt haben.